Hiob 2001

Erzählung

Klaus Bielefeld Verlag 2002

Friedland: Klaus Bielefeld Verlag 2002

ISBN-10: 3-89833-104-0

96 S., Paperback

vergriffen

 

Hiob 2001 ist ein Buch von bemerkenswerter Tiefgründigkeit und großer Intensität, sowohl sprachlich wie auch inhaltlich. Es ist ein bohrendes Werk, das sich mit religiösen und existenzphilosophischen Fragen auseinandersetzt. Und es ist ein aufrüttelndes Werk, das die erschreckenden seelischen wie psychosozialen Folgen von Kindesverlust durch Ehescheidung aufzeigt – und dabei auch die gesetzliche Problematik sowie den sogenannten Rechtsstaat hinterfragt.

Darüber hinaus ist es zugleich ein Werk über Gottverlassenheit und das Sehnen nach Gott. Und über Unwiederbringlichkeit.

Und nicht zuletzt ist Hiob 2001, in mehrfacher Hinsicht, eine Herausforderung an den Leser – ist doch auch schlußendlich dessen Eigen-Ver-Antwortung gefragt.

"Daß doch meine Worte geschrieben würden, in einer Inschrift aus Stein eingegraben mit eisernem Griffel und mit Blei, für immer gehauen in den Fels." (Ijob 19,23-24)

(Klappentext)


Rezensionen (Auszug):

Wem kein Licht mehr scheint

Kremer ist Hiob 2001: Durch Scheidung auch von der kleinen Tochter getrennt, verliert er den Boden unter den Füßen, den Glauben an Gott und an eine gerechte Welt. Brillant die Sprache des obersteirischen Autors Heinz Kröpfl, die den Leser einen tiefen Blick in die unschuldig verdunkelte Seele des Protagonisten tun lässt. Eingestreute Erinnerungen von Bekannten Kremers objektivieren das Bild.“

(Die Steirische 21.12.2002, Christof Domenig)

 

„Die Lebenskrise des Jakob Kremer: Er sieht in seinem Leben keinen Sinn mehr, seit ihm nach der Scheidung jeglicher Kontakt zur kleinen Tochter verwehrt wird. Das bricht ihm allmählich das Herz, und zunehmend beziehungsunfähig torkelt er durch ein graues Dasein, einzig erwärmt von leeren Hoffnungen, lauen Mitmenschen und etlichen Flaschen Bier, die er täglich konsumiert. In vielschichtigen Bildern und Gedanken seziert der Autor die Seele seines traurigen Helden. Eine intensive Gratwanderung, sprachlich schön und anspruchsvoll gestaltet.“

(ZAK, Zeitung der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Steiermark, Nr. 14/2002)

 

„Der obersteirische Literat Heinz Kröpfl setzt sich in seinem vierten veröffentlichten Buch mit existenzphilosophischen und religiösen Fragen auseinander. Mit feiner Sprache spinnt der 35-Jährige eine tiefgründige Geschichte, in der es um die seelischen Folgen von Kindesverlust durch Ehescheidung geht. Kritisch wird in "Hiob 2001" auch der Rechtsstaat hinterfragt. Zuvor hatte Kröpfl die Gedichtbände "zwischen zeit" (1993) und "Vorsichtiges Aufatmen" (1995) sowie die Novelle "Bis zum Wendepunkt" (1999) publiziert.“

(Thema-plus November 2002, Gernot Romar)

 

„"Hiob 2001" (Klaus Bielefeld Verlag) nennt sich die Erzählung des steirischen Autors Heinz Kröpfl, die sich gedankenschwer mit Zeitproblemen auseinandersetzt.“

(Steirerkrone 20.10.2002)

 

Die Werke des Lyrikers und Erzählers Heinz Kröpfl sind unbequem. Deren Lesen erfordert Zeit, Nachdenken und Einfühlen in eine tiefgründige Seelenwelt. Die neueste Erzählung „Hiob 2001“ führt den Leser in die „verdunkelte Seele des Protagonisten“, der in eine Lebenskrise geschlittert ist. (…)

Den Rezensenten hat die Ausweglosigkeit der Aussage betroffen gemacht. Ist der biblische Hiob tatsächlich mit Kremer zu vergleichen? Gewiss, beide sind unschuldig geschlagen, beide leiden und beide hadern mit Gott. Doch dem biblischen Hiob gibt Gott Antwort, zeigt ihm die Unergründlichkeit göttlicher Pläne. Hiob unterwirft sich diesem Ratschluss und Gott lässt ihn zuletzt, nach allen Prüfungen, in Segen weiterleben.

Kremer hingegen findet keine Antwort. (…)“

(Jahresbericht des Stiftsgymnasiums Admont 2002/2003, Josef Hasitschka)

 

Bedachtes Leiden

(…) ein unbedeutender Angestellter, der an Ehescheidung und dem Verlust des Sorgerechts für sein Kind laboriert. Obwohl diese Konstellation nach Mainstream klingt, schafft es Heinz Kröpfl, dem Plot durch seitenlange Sprachspiele und Einsatz des Inneren Monologs viel Tiefsinniges abzugewinnen.“

(@cetera, Literarisches Magazin, Nr. 13, Stefan Koch)

 

„Der Hiob unserer Tage, das ist für den Autor Kremer. (…)

Meisterhaft werden aus der Sicht unterschiedlicher Menschen aus Kremers Umkreis Spots auf dessen Leben geworfen. Wie ein wachsendes Mosaik entsteht auf diese Weise das Bild des Menschen Kremer, der durch widrige Umstände und durch die Rechtsprechung all dessen beraubt wird, was ihm lieb war.

Eingestreut sind fast lyrische Passagen aus Kremers Sicht, oft übertitelt mit Bibelzitaten.

Mit diesem schmalen Büchlein ist dem obersteirischen Autor (Jahrgang 1968) ein Werk gelungen, das tief in die Existenzfragen eindringt und einen Nachhall erzeugt, den man nicht so schnell los wird.

(Österreichisches BibliotheksWerk, Literarisches Forum der Katholischen Aktion Österreichs, Waltraut Kovacic)

Kleine Zeitung Leoben 04.10.2002
Kleine Zeitung Leoben 04.10.2002
Kleine Zeitung Mürztal 10.12.2002
Kleine Zeitung Mürztal 10.12.2002

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